Meran – Ost West

An einem sonnigen Tag geht es über den noch schneebedeckten Brenner. Auf der anderen Seite der Alpen kann man den kommenden Sommer schon riechen. Wir haben noch eine Stunde bis zum Soundcheck, trinken ein Bier in der Sonne und spielen Urlaub.
Um den Club mit dem Bus zu erreichen, fährt man einmal um Meran herum und wurschtelt sich anschließend von oben wieder durch die Altstadt mit eingeklappten Seitenspiegeln rückwärts durch Gassen und zwei enge Tore. Lieber Gott – ich will doch keinen Nightliner!
Die Crew im Ost West ist super lieb und wir werden herzlich empfangen. Allerdings stellt sich auch leider bald heraus, dass sich für die PA niemand so richtig verantwortlich fühlt. Ich schalte also mal wieder in den Techniker-Stress-Modus um und verkabele den ganzen Mist. Die Frage ist nicht, ob ich rechtzeitig bis zum Einlass fertig werde, sondern ob meine Laune rechtzeitig bis zum ersten Song wieder in den grünen Bereich kommt. Aber die restliche Band kennt diesen Zustand gut genug und schafft es souverän, mich mit ein paar kleinen Tricks wieder auf die Schiene zu setzten. Hey! Ich durchschaue euch! Trotzdem Danke!
Auf einmal macht es Rumms und die Bude ist voll. Das Set läuft heute schon viel flüssiger und das Publikum ist aktiv am Zuhören und Mitsingen. Wow Leute – Danke für diesen hammer-verschwitzten Abend und die schönen Gespräche nach der Show.
Nachts um 1.00 geht es dann wieder zurück durch die Gassen und auf die Landstraße durchs Vinschgau, wo wir eine halbe Stunde hinter Meran übernachten.
Heute morgen fällt es uns schwer, wieder zurück zu fahren. Die Luft riecht so nach Süden und es wird ein wunderschöner Tag. Lieber würden
wir auf einen der umliegenden Berg hoch stapfen, als die nächsten 5 Stunden auf der Straße zu verbringen. Aber halt! Geil! Wir müssen keinen Sport machen. Wir haben ja die Instrumente im Kofferraum. Also auf nach Österreich.