Oberaudorf – Rolleria

Eine hochinteressante Mischung aus Inntal-Schnee (von oben) und Hamburg-ähnlichem Regen (von links unten) begleiten unsere Anfahrt. Soll mir mal jemand einen guten Grund nennen, den Holzofen nicht anzuwerfen, der den Raum zwischen Bühne und Bar wohlig aufwärmt. Die Einrichtung besteht aus allerlei Vespas und  Flohmarktmöbeln. Julia von der Rolleria, die mir nach dem Konzert auch noch meinen vergessenen Hut hinterher fährt, kümmert sich herzlich um uns. Saugemütlich ist’s!
Und dann – dann geht’s endlich los. Der erste Ton unserer neuen Platte live. Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Moment jemals kommt. Komische Sache mit der Zeit: Sie schreitet nicht voran, tut das aber meistens viel zu schnell. Im ersten Set wackeln wir noch ein bisschen – klar, alles, was wir seit Monaten kennen, ist der Sound aus unserem Bandraum. Auf die E-Gitarre müssen heute stärkere Saiten! Chris und ich schwimmen am Instrument wie zwei Schüler im Seepferdchenbecken. Das zweite Set ist dann schon viel stabiler und macht ordentlich Fetz. Ich glaube, wir konnten dem Publikum einen schönen Abend schenken.
Eigentlich hatten wir vor, auf einer Hütte oberhalb von Oberaudorf zu übernachten, aber 30 cm Neuschnee war uns dann doch zu viel für den voll beladenen Bus. Über einen genialen Zufall durften wir dann aber in der coolsten und schönsten WG einkehren, die wir je gesehen haben. Was für ein Ausblick über das Tal! Danke Markus und Monique für Eure Gastfreundschaft. Ihr seid immer herzlich willkommen bei uns in München.